von Marc Israel-Le Pelletier
USA. Vietnam. Disneyland. New Economy. Elektrischer Stuhl. Colombine Highschool. Waffenfetisch. Freiheit. Amok. Tod. Schmelztiegel. Protestantismus. Geschworene.
Deutschland. Neonazis. Legoland. Wirtschaftskrise. Sicherheitsverwahrung. Albertville-Realschule. Schützenverein. Neo-Liberalismus. Amok. Multi-Kulti. Gutmenschen. Boulevardpresse.
So könnten sich die Inhaltsangaben des Stückes aus dem Jahre 2006 im Original und in Deutscher Übersetzung entsprechen. „Bobby“ handelt von allem. Ein einfühlsames Stück, ein brutales, ein realistisches, auf der Höhe unserer Zeit.
Die Zurichtung eines Jugendlichen, gefangen in einer Umgebung aus Lieblosigkeit, Angst, Egoismen, Lügen, Gewalttätigkeiten, zurückgeworfen auf Scheinwelten, Ersatzvorbildern, unrealistischen Sehnsüchten und Erwartungen.
Die Geschichte eines Amokläufers und des Umganges einer brutalisierten Gesellschaft mit ihm. Ein Gerichtsstück. Aber wer ist angeklagt? Wer sind die Täter? Wo sind die Opfer?
Es lesen: Boris Doll, Bernd Falk, Dietmar Berron-Brena, Dagmar Wiesner, Bärbel Obrecht, Charlotte Messerle, Sigrid Ellenberger, Ingrid Frey, Pabol Luncia, Joshua Ebsen.
Regie: Dietmar Berron-Brena
Dauer: ca. 120 Minuten, eine Pause
Marc Israel-Le Pelletier
in Frankreich vor ca. 55 Jahren geboren, lebt mit Ehefrau und einer Tochter in Montréal/Kanada. Studierte Gestaltung und Kunst in Paris und New York, wo er aufgrund eines Stipendiums des französischen Außenministeriums als Dokumentarfilmer, Fotograf und Theaterautor zehn Jahre arbeiten konnte. Erste Erfolge mit den Stücken Le Globe (Der Globus, UA als Hörspiel 1999 Radio Bremen/France Culture), Sarah et Lorraine erhält 2001 den französischen Dramaturgie-Preis der SACD, UA auf dem 55. Theaterfestival in Avignon, 2004 in Chicago auf dem Festival „Playing French“. Mehrere Preise für Bobby, u.a. Beaumarchais-Stipendium und UA auf dem 61. Theaterfestival in Avignon 2007. Im November 2007 UA von La Villa/La Vie in Montréal.
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